Es gibt viele Gründe. Der BUND hat gerade wieder auf das enorme Gefahrenpotential des AKW Cattenom hingewiesen: In einem Reaktor entstehe jährlich die kurz- und langlebige Radioaktivität von 1300 Hiroshima-Bomben. Und diese würde bei einer Katastrophe wie einem Supergau entweichen. Ein Atomkraftwerk wie dieses, nahe der deutschen Grenze, stellt eine alltägliche Bedrohung dar. Das Atomkraftwerk Cattenom gilt als das siebtgrößte Atomkraftwerk der Welt - und jährlich werden hier eine Vielzahl besorgniserregender Ereignisse gemeldet. Rheinland-Pfalz legt größten Wert darauf, an den Sicherheitsvorkehrungen rund um Cattenom beteiligt zu werden und unmittelbare Informationen zu erhalten. Das ist jetzt auch sicher gestellt.
„Die Katastrophe von Fukushima hat ein großes Nachdenken bewirkt. Die Atomkraftgegner kannten die Gefahren der Atomtechnologie seit Jahrzehnten. Sie haben dazu auch nie geschwiegen, sondern immer wieder gewarnt, Demonstrationen organisiert, breit informiert. Aber die Warnungen wurden vielfach und wider besseres Wissen nicht ernst genommen. Die Interessen der großen Energiekonzerne, die sehr lange sehr gut am Atomstrom verdient haben, wurden stattdessen bedient.
Es ist tragisch, dass - nach zahlreichen anderen Atom-Störfällen - erst ein schweres Atomunglück wie in Fukushima passieren musste, um in Deutschland den schon einmal beschlossenen Atomausstieg erneut zu beschließen. Dieser Atomausstieg ermöglicht uns hier endlich eine atomkraftfreie Zukunft, für uns und die nachfolgenden Generationen. Aber die deutsche Energiewende bedeutet nicht das Ende einer hochgefährlichen Technologie.
Wir wollen die Abschaltung von Cattenom auch deshalb, weil es Alternativen gibt. Die Energiewende steht für eine sichere Energieversorgung ohne Atomkraft. In den Erneuerbaren Energien liegt auch für die Großregion mehr Zukunft als in überholter und störanfälliger Atomtechnik. Die Regenerativenergien setzen heute die wirtschaftlichen Impulse und sie bieten große Chancen für Arbeitsplätze in den Zukunftsbranchen Umwelttechnologien, Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz.“
Stefanie Mittenzwei, Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550