In einer öffentlichen Veranstaltung hatten gestern Abend Wissenschaftler des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (LGB) in Mendig jüngste Erkenntnisse über Auswirkungen der früheren Bergbautätigkeit unter Teilen der Stadt präsentiert. Während des Pilotprojekts, bei dem innerhalb von zwei Jahren zehn Prozent der Fläche unter Niedermendig geotechnisch untersucht wurden, musste bereits im Frühjahr eine Lagerhalle gesperrt werden. Infolge instabilen Untergrunds besteht dort Einsturzgefahr. Weitere gefährdete Gebäude wurden bislang nicht identifiziert.
Die jetzt von Ministerin Lemke angekündigte Fortsetzung dieser Bestandsaufnahme unter Tage soll Erkenntnisse über weitere noch unbekannte Hohlräume erbringen. Die Hohlräume unter der Erde liegen zumeist nur wenige Meter unter der Oberfläche und sind durch den Abbau von Basalt in den letzten Jahrhunderten entstanden. Bei den Untersuchungen sollen vermessungstechnische und geophysikalische Messmethoden zur Anwendung kommen und die geotechnische Bestandsaufnahme oder auch Modellrechnungen zur Standsicherheit durchgeführt werden. In unzugänglichen Bereichen muss gegebenenfalls auch gebohrt werden. Die Vermessung von Hohlräumen erfolgt in 3-D. In den Fällen festgestellter Gefahren sollen auch Empfehlungen zu den zu ergreifenden Sicherungsmaßnahmen – etwa das Setzen von Stützpfeilern, Auffüllungen oder Absperrung – gegeben werden.
Lemke kündigte auch an, dass das Land Zuständigkeitsregelungen zur Abwehr von Gefahren aus verlassenen Grubenbauten, die nicht mehr der Bergaufsicht unterliegen, schaffen wird.
Anfragen zur Situation vor Ort beantwortet das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz unter Telefon 06131-9254101
Weitere Informationen finden Sie in der anhängenden PDF (oben rechts) im Download-Bereich.
Stefanie Mittenzwei
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2550