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Becht: Regional einkaufen im neuen Mühlenladen – Neubau mit rund 84.000 Euro gefördert

Lebensmittel aus der Region kaufen – das geht im neuen Mühlenladen der Familie Lorenz in Weitersbach. Landwirtschaftsstaatssekretär Andy Becht hat gemeinsam mit der Inhaber-Familie Lorenz den neuen Hofladen an der Weitersbacher Mühle eröffnet. Der Neubau wurde als LEADER-Projekt mit rund 84.000 Euro aus Landes- und EU-Mitteln gefördert.

„Der neue Mühlenladen ist ein Vorzeigeprojekt der Regionalvermarktung – eine Win-Win-Situation für die gesamte Region. Er stärkt die Wirtschaft und die Landwirte vor Ort, ermöglicht den Einkauf frischer Lebensmittel direkt aus der Region und bindet noch dazu die touristische Vermarktung des Hunsrücks mit ein. Besser geht’s nicht“, sagte Landwirtschaftsstaatssekretär Andy Becht bei der Ladeneröffnung. „So hält man ländliche Räume attraktiv. So bewahrt man Tradition und baut die Zukunft gleich mit.“

Das Landwirtschaftsministerium hat den Neubau des Mühlenladens als LEADER-Projekt im Entwicklungsprogramms EULLE mit rund 84.250 Euro zu 50 Prozent gefördert (47.666 Euro ELER-, 36.583 Euro Landesmittel). Die Gesamtkosten liegen bei 168.500 Euro.

Familie Lorenz baut Weizen, Roggen und Dinkel nach „SooNahe-Richtlinien“ an. Um den Anforderungen an einen modernen Hofladen gerecht zu werden und den Weiterbetrieb auch in der Folgegeneration zu ermöglichen, wurde ein neuer Hofladen mit Verkaufsraum, Lager, Seminarraum sowie einer Außenanlage mit Sitzgelegenheit gebaut.

Im neuen Laden werden eigene sowie Produkte weiterer regionaler Erzeuger verkauft. Ein „Schweinefenster“ (auch im Rahmen des LEADER-Vorhabens eingebaut) lässt direkt aus dem Laden auf die benachbarte Schweinewiese blicken, wo die Tiere von Mai bis November gehalten werden. Das schafft Transparenz und die Besucher erhalten Einblick in die Tierhaltung der Familie Lorenz.
Der Seminarraum dient als Infopoint für Mühlenführungen, für Backseminare, kleine Veranstaltungen rund um die Themen Mehl und Brot sowie regionale Lebensmittel und deren Vermarktung. Eine Zusammenarbeit mit Landfrauen, Kitas und Schulen wird angestrebt.

Der Mühlenladen liegt direkt am „Mühlenweg“ sowie der 16. Etappe des Saar-Hunsrück-Steiges und wird somit auch von vielen Touristen und Wanderern aufgesucht. Neben der Vermarktung regionaler Produkte und Informationen zu deren Hersteller-Betrieben wird am Mühlenladen auch auf die touristisch interessanten Punkte der Region hingewiesen. Für Wanderer und andere Besucher wurde eine überdachte Sitzgelegenheit geschaffen. Ein Kühlschrank zur Selbstbedienung vor dem Laden dient der Direktvermarktung und ist gute Werbung für die Produkte im Laden.
Die Weitersbacher Mühle ist eine traditionelle Getreidemühle in Weitersbach in der Nationalpark-Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen, die sich seit 1871 in Familienbesitz befindet. Das Müllerhandwerk wird in der fünften Generation von Müllermeisterin Daniela Müller-Lorenz und ihrem Mann Ulrich Lorenz, Landwirt, ausgeübt. Mit dem LEADER-Projekt steigt mit Tochter Marina Lorenz die nächste Generation in den Familienbetrieb ein.

Allgemeine Informationen zu LEADER-Regionen
LEADER ist ein methodischer Ansatz der Regionalentwicklung, der es Menschen vor Ort ermöglicht, regionale Prozesse mitzugestalten. So kann das Potential einer Region besser für deren Entwicklung genutzt werden. Begleitet wird LEADER von sogenannten Lokalen Aktionsgruppen (LAGs), hier der LAG Hunsrück, www.lag-hunsrueck.de.

LEADER ist die Abkürzung des französischen "Liaison entre actions de développement de l'économie rurale" und wird übersetzt mit "Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung des ländlichen Raums". LEADER ist ein methodischer Ansatz der Regionalentwicklung, der es lokalen Akteuren ermöglicht, regionale Prozesse mitzugestalten. So kann das Potential einer Region besser genutzt werden und erheblich zur Entwicklung der Region beitragen. Zentral in LEADER sind die sogenannten Lokalen Aktionsgruppen (LAGs).

Mit LEADER werden seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert. Der LEADER-Ansatz steht als eigener Schwerpunkt im Entwicklungsprogramm EULLE (Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung) für eine verstärkte Mobilisierung endogener Potentiale in ländlichen Regionen, für eine Verbesserung der regionalen Kooperation, für die Stärkung der Beteiligung der für die Entwicklung einer Region bedeutsamen Akteure und für die Entwicklung und Verbreitung innovativer Handlungsansätze. Dahinter steht die Erkenntnis, dass die ländlichen Regionen durch Identifizierung ihrer individuellen Stärken und Schwächen am besten ihre Entwicklungschancen erkennen und daraus resultierende Strategien zur Mobilisierung des abgeschätzten Potentials entwickeln können.

Nicola Diehl
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. 06131/16-2220

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