„Neben der ausgezeichneten Qualität des Moselweins und der harten Arbeit der Winzer in den Steillagen ist auch die Artenvielfalt ein wichtiges Qualitätsmerkmal unserer intakten Weinkulturlandschaft. Mit dem Bau zahlloser Trockenmauern haben die Winzerinnen und Winzer einen ganz wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt erbracht“, sagte Weinbaustaatssekretär Andy Becht beim Tag der Lebendigen Moselweinberge in Senheim. „Die Auszeichnung ist eine große Anerkennung für alle, die sich in den letzten Jahren für die Lebendigen Moselweinberge eingesetzt und die Jury mit ihren Aktionen für mehr Artenvielfalt überzeugt haben“, so Becht.
Zum zweiten Mal und weitere zwei Jahre darf das Projekt nun den Titel „Ausgezeichnetes UN-Dekade-Projekt“ führen. Die Auszeichnung erfolgt im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Daneben trägt auch das Moselprojekt des Bauern- und Winzerverbands, das zusammen mit den Winzerinnen und Winzern die praktische Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen in der Steillage der Weinberge in den Fokus nahm, dazu bei, dass sich verschiedenste Pflanzen- und Tierarten hier wohlfühlen. Beide Projekte wurden bereits für ihren vorbildlichen Einsatz innerhalb der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.
So ist die Mosel, insbesondere die Terrassenmosel, mit Mittelrhein und Nahe einer von 30 Hotspots der biologischen Vielfalt bundesweit – mit herausragenden Arten wie dem Apollofalter, der Smaragdeidechse oder der Zippammer.
Das Projekt „Lebendige Moselweinberge“ wurde von der Regionalinitiative Mosel durch das DLR Mosel gestartet und mittlerweile auf das gesamte Gebiet der LAG Mosel ausgedehnt. An sogenannten „Leuchtpunkten“ in den Weinbergen weisen Schilder auf Orte mit besonderer Artenvielfalt hin. Eine Karte der „Leuchtpunkte“ gibt einen Überblick: <link http: www.lebendige-moselweinberge.de>www.Lebendige-Moselweinberge.de.
Das Land fördert die biologische Vielfalt und die umweltschonenden Bewirtschaftung der Weinberge mit dem Steillagenförderprogramm aus EU-, Bundes- und Landesmitteln.
Förderung durch das Land
Das Land Rheinland Pfalz fördert die biologische Vielfalt und die umweltschonende Bewirtschaftung mit dem Steillagenförderprogramm. Für Steillagen mit einem Neigungswinkel über 30 Prozent erhält der Winzer 765 Euro, für nicht erschlossene Steilst¬lagen 2.555 Euro pro Hektar, wenn er erosionshemmende Maßnahmen durchführt. Dazu zählen Begrünungseinsaat, Selbstbegrünung, die Bodenabdeckung mit organischem Material und der Verzicht auf Pflugeinsatz.
Zudem gibt es Förderungen zur Erschließung von Rebflächen in Steillagen, einschließlich des Erhalts der kulturhistorisch und ökologisch wertvollen Weinbergmauern. Bei der Sanierung der Trockenmauern werden 70 Prozent der Kosten übernommen.
Wenn es sich um eine Umstrukturierung des Weinbergs handelt, werden wiederangelegte Flächen auch mit Trockenmauern mit bis zu 32 000 € pro Hektar bezuschusst. Für einen ökologischen Anbau erhält der Winzer in der Steillage noch einen Extra Bonus von 300 € pro Hektar.
Nicola Diehl, Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Tel. 06131/16-2220
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