„Der Ausbau der Schleuse in Lehmen ist ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Binnenschifffahrt in Rheinland-Pfalz. Wir brauchen einen zügigen Ausbau der Schleusen, damit die Industrie und andere Unternehmen in Rheinland-Pfalz gute Infrastruktur vorfinden – das ist Grundlage für eine gute wirtschaftliche Entwicklung“, sagte Verkehrsstaatssekretär Andy Becht beim Spatenstich für den Ausbau der Moselschleuse bei Lehmen im Landkreis Mayen-Koblenz. Becht rief das Bundesverkehrsministerium dazu auf, seinen Zeitplan für den Schleusenausbau noch einmal zu überdenken und erinnerte daran, dass das Land Rheinland-Pfalz angeboten habe, dem Bund bei der Planung unter die Arme zu greifen, damit der Moselschleusenausbau schneller vorankommt.
Verkehrsstaatssekretär Becht besuchte zum Baubeginn die Schleuse bei Lehmen gemeinsam mit dem parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur Enak Ferlemann und Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt.
Die Mosel ist eine der am stärksten genutzten Wasserstraßen in Deutschland. Gerade in den Sommermonaten nimmt der Verkehr durch die Fahrgastschifffahrt nochmals erheblich zu. Um die Wartezeiten an den zehn deutschen Moselschleusen gering zu halten, werden diese nach und nach ausgebaut.
Die zehn deutschen Moselschleusen befinden sich in der Baulast des Bundes, der den Ausbau auch finanziert. Zwei Schleusen wurden bereits ausgebaut, die Schleuse bei Trier befindet sich im Bau und der Ausbau der übrigen sieben Schleusen, darunter auch jene bei Lehmen, ist in die Liste des vordringlichen Bedarfs des Bundesverkehrswegeplans 2030 aufgenommen worden.
„Die Mosel gilt als Schlagader des Gütertransports im deutschen Wasserstraßennetz und bringt Transportmöglichkeiten bis nach Frankreich und durch ihre Verbindung zum Rhein, als Hauptbinnenwasserstraße Europas, bis an die großen Häfen nach Rotterdam und Antwerpen. Wir müssen die Mosel als Teil eines europäischen Wasserstraßennetzes begreifen, das gerade für den Export rheinland-pfälzischer Produkte bedeutend ist“, betonte Becht.
Um den Ausbau schneller voranzubringen, plädiert Becht dafür, eine Planungsgruppe zu installieren, die auch den Ausbau aller übrigen sechs Moselschleusen betreut. Nach Vorstellungen Bechts könnte diese Gruppe mehrere Planfeststellungsverfahren, die sich von Schleuse zu Schleuse nicht grundsätzlich unterschieden, zeitlich parallel betreiben.
Die Mosel wurde in den 1960er Jahren zur Großschifffahrtsstraße für eine maximale Transportkapazität von 10 Millionen Tonnen pro Jahr ausgebaut. Auf der Mosel werden bis zu 16 Millionen Tonnen Güter pro Jahr transportiert. Bisherige Verkehrsprognosen gehen von potentiellen Steigerungen auf bis zu 18 Millionen Tonnen aus.
Susanne Keeding
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
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