Projektförderung „KI-Strategien für technologieorientierte Cluster, Netzwerke und Hubs“

Künstliche Intelligenz (KI) ist als Querschnittstechnologie einer der aktuell wichtigsten Haupttreiber für wirtschaftliche Innovationen und Wachstum. Ihre Anwendung bietet Unternehmen viele Chancen, bringt durchaus aber auch diverse Herausforderungen mit sich.

In Rheinland-Pfalz selbst besteht eine vielfältige KI-Landschaft in Form unterschiedlicher Forschungseinrichtungen, ein heterogenes Netz an Transferinstitutionen sowie eine breite Landschaft an Unternehmen. Zeitgleich hemmen jedoch fehlendes Wissen, geringe FuE-Kapazitäten und eine unzureichende Vernetzung oftmals den Einsatz von KI in mittelständischen Unternehmen.

Mit dem Ziel, einen Anreiz für die Beschäftigung mit den Möglichkeiten von KI-Technologien in rheinlandpfälzische Unternehmen zu setzen, bietet das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW) eine Projektförderung für die Entwicklung von KI-Strategien für Netzwerk- und Clusterorganisationen.

Die zugrundeliegende Idee besteht darin, dass durch den Einbezug der Netzwerkmitglieder und die gemeinsame Erarbeitung einer Strategie die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit von KI-Potenzialen für die beteiligten KMUs in den jeweiligen Netzwerken erhöht werden. Die KI-Strategie kann sich dabei auf relevante Anwendungsmärkte, Produkte, Verfahren oder zukünftige Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsprozesse beziehen.

Um eine erste thematische Einführung zu erhalten, stehen kurze informative Videoeinheiten von Herrn Prof. Müller-Seitz (Lehrstuhl Strategie, Innovation und Kooperation), Herrn Prof. Frank Lerch (mehrere Jahre Leitung des Clusters OptecBB) sowie Herrn Dr. Jonas Metzger (Geschäftsführer der SmartFactoryKL) zur Verfügung.

Für eine Antragsstellung bitten wir um Kontaktaufnahme mit:

Stefanie Nauel, 06131/16-2224; Stefanie.Nauel(at)mwvlw.rlp.de

Nadine Holderbaum, 06131/16-2782; Nadine.Holderbaum(at)mwvlw.rlp.de

Julia Strohmenger, 06131/16-4038; Julia.Strohmenger(at)mwvlw.rlp.de

Der Leitfaden zur Strategieentwicklung bietet dabei eine Hilfestellung und gleichzeitig eine Übersicht der Bewertungskriterien seitens des MWVLW.


In den folgenden drei kurzen Video-Beiträgen erhalten Sie eine Einführung in das Themenfeld „KI-Strategien für Netzwerke und Cluster“. Hierfür wurden drei Experten auf den Feldern der Strategieentwicklung, des Netzwerkmanagements sowie für Künstliche Intelligenz gewonnen:

Professor Dr. Gordon Müller-Seitz macht den Auftakt und liefert einen kurzen Einblick in die Strategiefindung. Dahingehend räumt er mit drei gängigen Vorurteilen auf: Erstens zeigt er auf, dass Strategien nicht statisch zu begreifen sind, mithin das Erstellen einer Matrix bedeuten. Vielmehr handelt es sich bei der Strategiefindung um einen dynamischen Prozess, da organisationsinterne oder -externe Änderungen auftreten können. Zweitens legt er dar, dass Strategien nicht nur organisationsintern durch das Top-Management im Verborgenen definiert werden. Denn im Einklang mit dem Aufruf zur Projektförderung von KI-Strategien für technologieorientierte Cluster, Netzwerke und Hubs durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau findet Strategiefindung heutzutage zunehmend in vernetzter Form zwischen Unternehmungen statt. Drittens gilt es die Rolle von Künstlicher Intelligenz neu zu betrachten. Ebenso wie im Rahmen der anvisierten Projektförderung angedacht, spielt Künstliche Intelligenz eine maßgebliche Rolle für Unternehmungen für die Entwicklung und Verbesserung von Produkt-, Dienstleistung sowie Geschäftsmodellinnovationen. Das ist jedoch nur eine Seite der Medaille und es sollte ein weiterer Aspekt nicht vergessen werden: Die Rolle von Künstlicher Intelligenz als Instrument zur Unterstützung der Entscheidungsfindung bei Strategieentwicklungsprozessen (z. B. hinsichtlich der Sichtung von Technologietrends). 

Dr. Frank Lerch geht als langjähriger Geschäftsführer des Clusters für Optische Technologien Berlin-Brandenburg (OpTecBB) näher darauf ein, wie kollektiv Strategiefindung bei OpTecBB betrieben wurde. Er erörtert, wie OpTecBB-Strategieprozesse auf verschiedenen Ebenen – regional, auf Ebene der Bundesländer, nationaler sowie EU-Ebene – verfolgt hat. Um die Strategieentwicklung kooperativ zwischen den Partnerorganisationen zu verfolgen wurde auf das so genannte Roadmapping zurückgegriffen, das wechselseitige Definieren sowie Verfolgen technologischer Meilensteine im Cluster. Dieses Instrument erwies sich als besonders probates Mittel und wurde u.a. auch mit der EU Photonics Roadmap in Einklang gebracht.

Dr. Jonas Metzger zeigt in seinem Vortrag auf, wie Künstliche Intelligenz für Unternehmen und Netzwerke genutzt werden kann. Er erläutert dies vor dem Hintergrund der SmartFactoryKL aus Kaiserslautern. Der Erfolgsfaktor des Netzwerks besteht in diesem Zusammenhang darin, dass bei der Smart FactoryKL eine gemeinschaftliche Strategiefindung durch branchen- und technologieübergreifende Vernetzung stattfindet. Dies konkretisiert sich in der Ausgestaltung von Vision, Strategie und Mission des Netzwerks. Mit Blick auf die Vision ist festzuhalten, dass diese im vorwettbewerblichen Rahmen erarbeitet wird und sich der Blick 10-15 Jahre in die Zukunft richtet. Hinsichtlich der Strategieentwicklung werden technologische Umsetzungsstrategien gemeinschaftlich im Testbed der Smart FactoryKL erarbeitet, wodurch jeweils die unternehmensinternen Produktstrategien inspiriert werden. Schließlich wird hinsichtlich der Mission die Erprobung einer auf Künstlicher Intelligenz basierenden Innovation im Einklang mit der Strategie verfolgt, wodurch Erkenntnisse in die iterative Justierung der Strategie zurückfließen können.

 

Beiträge

 

 

Rahmenbedingungen einer Förderung (Namen wird angepasst)