„Vor allem Trends zur Miniaturisierung und Computerisierung setzen sich derzeit in der Medizintechnik durch. Sie ermöglichen neue Diagnose- und Therapieformen, stellen aber auch neue Anforderungen an die heutigen Berufsbilder in der Gesundheitswirtschaft. Dies muss man in der Ausbildung und Qualifizierung zukünftig berücksichtigen“, führte die Ministerin weiter aus. So sei die zunehmende Personalisierung in Diagnostik und Therapie eine wichtige Verbesserungsstrategie und werde vor allem auch durch innovative Medizintechnik ermöglicht. Dies werde in einer Vielzahl von Beispielen bereits sichtbar, etwa bei autologen Bioimplantaten, individualisierten Verfahren und Technologien für die bildgeführte Intervention oder auch beim telemedizinischen Patientenmonitoring.
Golubnitschajabetonte, dass dank der Miniaturisierung der GerätedieInnovationschancen für die begleitende Diagnostik besonders gut stünden. „Eine besondere Rolle in der modernen Medizintechnik wird die Bioinformatik übernehmen. Mit ihrer Hilfe können unterschiedlichste Diagnosedaten zusammengeführt und viel besser ausgewertet werden als bislang“, betonte die EPMA-Generalsekretärin. Alle Innovationsmöglichkeiten werden durch das neue EU-Programm „Horizont 2020“ stark gefördert, das im Januar 2014 starten soll.Aus Sicht von Schneider hat die enge Verbindung von Mensch und Maschine längst begonnen. „Denken wir nur an Herzschrittmacher, Nervenstimulatoren, Cochlea- und Retina Implantate, die unsere Gesundheit wiederherstellen, respektive erhalten. Wir sind bereits mit der Technik ein Stück weit verschmolzen“, erklärte Schneider.
„Damit die innovativen Lösungen der personalisierten Medizintechnik in die Praxis gelangen, braucht es innovative Geschäftsmodelle und eine Vernetzung der Player über die Branchen hinweg“, betonte Staatsministerin Lemke. „Hinzukommen müssen intelligente Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten, die passgenau dazu beitragen, dass sich junge, ideenreiche Entwickler mit ihren Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt als Start-up durchsetzen können. Bereits bestehende Unternehmen unterstützen wir dabei, im Wettlauf mit dem Fortschritt ‚state of the art’ zu bleiben“, so Lemke weiter. Mit der landeseigenen Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz und einem intelligenten Mix an Förderprogrammen wie dem Innovationsfonds, Inno-Top und Innovationsassistent bis hin zum Innovationspreis und den Innovationszentren ist aus Sicht der Ministerin in Rheinland-Pfalz eine gute Ausgangssituationen gegeben, um den Zugang medizintechnischer Innovationen zum Markt zu erleichtern.
In Rheinland-Pfalz sind die rund 500 Medizintechnik-Unternehmen mit über 4200 Mitarbeitern tendenziell mittelständisch geprägt, und spezialisiert. Wichtige Institutionen im Land für die Branche sind das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE und die Innovations-Management GmbH in Kaiserslautern, das TechnologieZentrum für Oberflächentechnik in Rheinbreitbach, der Rhein-Ahr-Campus in Remagen, das Institut für Mikrotechnik Mainz und das Institut für Medizintechnik undInformationsverarbeitung mit dem Koblenzer Forschungscluster Medizintechnik undInformationsverarbeitung. Der medizinisch-technologische Fortschritt ist neben einem stärkeren Gesundheitsbewusstsein und der steigenden Lebenserwartung ein wichtiger Impulsgeber der Gesundheitswirtschaft.
Weitere Informationen zur Gesundheitswirtschaft Rheinland-Pfalz stehen im Internet unter www.gesundheitswirtschaft.rlp.de
Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie undLandesplanung
Tel. 06131/16-2549