Das Bruttoinlandsprodukt als Maß für gesellschaftliche Wohlfahrt?
Ist das Bruttoinlandsprodukt ein guter Maßstab für gesellschaftlichen Fortschritt? Wenn es wächst, geht es uns allen besser - diese Vorstellung hat sich tief in unser Bewusstsein eingegraben, sie ist quasi zur Gewissheit geworden. Ein steigendes Bruttoinlandsprodukt signalisiert demnach zunehmenden Wohlstand und ist Maßstab für politische Entscheidungen, umgekehrt dient es als Leistungsnachweis für die Politik.
In jüngerer Zeit kommen allerdings vermehrt Zweifel auf, ob die Beziehung zwischen Bruttoinlandsprodukt und Wohlstand tatsächlich so eindeutig ist. So ist der Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ des letzten Deutschen Bundestages zufolge der ehemals feste Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Wohlstand für viele in unserer Gesellschaft lockerer geworden. Auch die Alltagserfahrung sagt, dass zu einem guten Leben mehr gehört als materieller Wohlstand, etwa Gesundheit, soziale Beziehungen und eine intakte Umwelt.
Regionaler Wohlfahrtsindex: Ein Maß für gesellschaftliche Wohlfahrt
Aber wie lässt sich gesellschaftliche Wohlfahrt über das Bruttoinlandsprodukt hinaus messen? Ist es sinnvoll, dem Bruttoinlandsprodukt ein Wohlfahrtsmaß zur Seite zu stellen? Und was kann dies für eine wohlfahrtsorientierte Politik bedeuten?
Der Regionale Wohlfahrtsindex stellt einen Ansatz dar, diese Fragen zu beantworten. Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau hat eine Studie zum Regionalen Wohlfahrtsindex Rheinland-Pfalz in Auftrag gegeben. Damit ist das Ziel verbunden, die Methodik auf Rheinland-Pfalz anzuwenden und die Ergebnisse zur Diskussion zu stellen.