Automatisierung des Straßenverkehrs
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Die Automatisierung des Straßenverkehrs eröffnet neue Möglichkeiten, den Anforderungen nach Mobilität mit höherem Komfort, mehr Flexibilität und mehr Sicherheit bei geringeren Kosten gerecht zu werden. Die Einführung von Systemen des automatisierten Fahrens könnte hier einen wesentlichen Beitrag leisten.
Neben den Chancen die das Autonome Fahren bietet, sind auch neue Risiken wie die übermäßige Abhängigkeit und der unsachgemäße Gebrauch von Technologien zu bewältigen. Ethische Fragen in Zusammenhang mit der Übertragung der Haftung für das Fahren auf die Fahrzeuge müssen behandelt werden. Darüber hinaus ist zu klären inwieweit selbstfahrende Fahrzeuge infrastrukturell unterstützt werden können und wie diese Infrastruktur mit den Fahrzeugen interagieren sollte.
Die Entwicklung der zunehmenden Automatisierung von Straßenfahrzeugen wird nach Ansicht von Fachleuten in Stufen einem evolutionären Entwicklungspfad folgen. In der Fachliteratur hat sich dabei eine 5-stufige Einteilung etabliert. Die Stufen geben dabei an, in welcher Weise der Mensch in die Fahrzeugführung und Systemüberwachung eingebunden ist. Die Stufen 0 bis 3 reichen von der dauerhaften Fahrzeugführung und -bedienung bis zu einer umfangreichen Abgabe von Fahrfunktionen an die Straßenfahrzeug, bei der jedoch das System ständig zu überwachen ist. Die Stufen 4 und 5 beschreiben die Entwicklung hin zur vollständigen Übergabe aller Fahr- und Überwachungsfunktionen an das Fahrzeug.
Viele Fahrzeuge sind bereits heute mit Fahrerassistenzsystemen, wie z. B. Spurhalteassistenten und automatischen Geschwindigkeitsregelanlagen, ausgestattet und entsprechen damit überwiegend den Stufen 1 und 2. Die Zahl dieser Fahrzeuge nimmt stetig zu und die entsprechenden Assistenzsysteme sind vermehrt auch in Fahrzeugen unterhalb des Premiumsegmentes serienmäßig oder als aufpreispflichtiges Extra verfügbar. Darüber hinaus sind erste Fahrzeuge mit sogenannten hochautomatisierten Funktionen für die nächsten Jahre angekündigt bzw. erste Systeme werden getestet. Diese Systeme erlauben eine zeitweise Überlassung der Fahraufgabe an das Fahrzeug, sind aber noch nicht in jeder Situation in der Lage, ohne menschliche Aufsicht zu fahren.
Es müssen noch technische Herausforderungen gelöst werden, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug in allen Situationen in der Lage ist, wie ein menschlicher Fahrer sein Umfeld zu erfassen, dieses zu verstehen und richtig zu handeln.
Rheinland-Pfalz will sich als Standort etablieren, an dem neue Fahrzeuge oder Fahrzeugteile technologieoffen entwickelt, erprobt, produziert und eingesetzt werden.
Im Bereich der autonomen Nutzfahrzeuge und des ÖPNV wurden erste Projekte bereits erfolgreich umgesetzt.
Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt diese Entwicklung nach Kräften und möchte vor allem dazu beitragen, dass auch der öffentliche Verkehr davon profitieren kann. Im Sommer 2018 ist mit dem autonomen Bus „Emma“ der Mainzer Verkehrsgesellschaft bereits der erste autonome Bus unterwegs gewesen. Das MWVLW hat Emma gefördert und steht mit weiteren Unternehmen und Kommunen im Kontakt um rasch den Weg zur völligen Einsatzfähigkeit zu finden mit dem Ziel, die Wirtschaftlichkeit weniger stark genutzter ÖV-Angebot zu verbessern und neue Angebote möglich zu machen.