Schutz vor Bahnlärm
© Dr. Georg Speck, MWVLW
Der Schutz der Bevölkerung vor Bahnlärm ist seit Jahren ein wichtiges Ziel der Landesregierung. Trotz vielfältiger Initiativen gegenüber dem dafür zuständigen Bund und der DB AG in der Vergangenheit auch gemeinsam mit Hessen und im Bundesrat ist der Lärm durch Güterzüge vor allem an Rhein und Mosel weiter sehr hoch. Mehrere Lärmsanierungsprogramme seit dem Jahr 2000 haben noch nicht in allen Bereichen die erforderliche Lärmminderung gebracht.
Im Rahmen einer Korridorstudie wurden im Auftrag des Bundes in dem Abschnitt zwischen Köln und Karlsruhe verschiedene Lösungsmöglichkeiten ermittelt, die nun vertiefend bewertet werden. Das Land fordert vom Bund nachdrücklich den Bau einer alternativen Güterverkehrstrecke.
Der schnellste Fortschritt zur Verminderung des Lärms, aber auch von Erschütterungen wäre mit ordnungsrechtlichen Maßnahmen zu erreichen. Die Landesregierung fordert hier ein Fahrverbot für laute Güterzüge im Mittelrheintal ab 2020. In der Schweiz wurde ein entsprechendes Gesetz bereits erlassen.
Zur Verbesserung des Schutzes der Bürgerinnen und Bürger im Mittelrheintal vor Bahnlärm, insbesondere im Welterbegebiet Oberes Mittelrheintal wurde 2012 auf hoher Ebene der Beirat „Leiseres Mittelrheintal” eingerichtet. Auf der Grundlage eines Gutachtens aus dem Jahr 2014 wurden vom Beirat ergänzende Lärmsanierungsmaßnahmen im oberen Mittelrheintal mit einem Kostenvolumen in Höhe von rund 80 Millionen Euro vorgeschlagen. Die Erstellungskosten der Anlagen einschließlich einer Planungskostenpauschale in Höhe von 18 Prozent betragen rund 65 Millionen Euro, wovon nach Angaben der DB AG 19 Prozent auf Hessen und 81 Prozent auf Rheinland-Pfalz entfallen.